Partizipativ Forschen
Im Projekt STARK nutzen wir den partizipativen Forschungsansatz. Der partizipative Forschungsansatz unterscheidet sich durch das Wort "Partizipation" von anderen Forschungsansätzen.
Viele kennen Forschung über Menschen oder Forschung für Menschen. Partizipative Forschung bedeutet jedoch "Forschung mit Menschen".
Das bedeutet in der Praxis: Die Personen, die von einem Problem (z.B. von sozialer Isolation) direkt oder indirekt betroffen sind, sind auch Teil eines Forschungsteams. Sie nehmen aktiv an der Forschung teil und können mitbestimmen, was und wie geforscht wird. Ihre Meinung wir berücksichtigt und fließt unmittelbar in den gesamten Forschungsprozess mit ein. Sie werden als Co-Forschende bezeichnet. Anders als das sonst bei Forschungsprojekten der Fall ist, sind nun nicht mehr die Wissenschaftler*innen von einer Forschungseinrichtung alleine in einem Projekt tätig. Sie werden im Verlauf des Forschungsprojekts durch die Co-Forschenden unterstützt. Damit rückt die "gemeinschaftliche" oder auch "partnerschaftliche" Zusammenarbeit in den Mittelpunkt. Ein Sachverhalt oder ein Problem wird nun nicht mehr alleine aus dem Blickwinkel von Akademiker*innen betrachtet. Hinzu kommen nun auch die Blickwinkel der Menschen, die in einem Stadtteil leben und Teil der Gemeinschaft sind. Sie kennen ihre Gemeinschaft am besten, leben häufig schon viele Jahre vor Ort. Erweitert wird dies um die Blickwinkel der Praktiker*innen, wie bspw. die Mitarbeiterinnen aus dem ASZ. Auch sie arbeiten täglich im Stadtteil und wissen um Probleme und Herausforderungen.
Partizipative Forschung birgt also viele ungeahnte Chancen. Gleichzeitig ist sie auch langwierig, erfordert viel Zeit, Geduld und Flexibilität. Man muss sich in einer Gruppe austauschen, zusammenarbeiten, diskutieren. Das will gelernt sein und funktioniert nicht immer von Beginn an problemlos. Aber wenn es funktioniert, lohnt es sich.
Im Projekt STARK sieht das folgendermaßen aus:
So haben wir im Projekt STARK ein bunt durchmischtes Team. Wir haben ein kleines "akademisches" Team, bestehend aus Projektleitung, wissenschaftlicher Mitarbeiterin und wissenschaftlicher Hilfskraft. Dann haben wir ein kleines Praxisteam, bestehend aus den zwei Mitarbeiterinnen des ASZ. Zu guter Letzt habe wir die Co-Forschenden. Das sind ältere Menschen, die im Kannenstieg oder in benachbarten Stadtteilen leben und Interesse daran haben, zu sozialer Teilhabe zu forschen. Soziale Isolation und Einsamkeit sind die Probleme, denen wir auf den Grund gehen wollen. Das Ziel ist die Förderung und Stärkung der sozialen Teilhabe. Um das zu erreichen, arbeiten wir in einem Projektteam zusammen. Konkret sieht das so aus: Wir treffen uns monatlich im ASZ und bestimmen, wie das Projekt gestaltet und umgesetzt wird. Welche Themen behandeln wir zuerst? Was hat aus der Sicht aller Beteiligten oberste Priorität und sollte zuerst bearbeitet werden? Welche Fragen sind wichtig? Wie wollen wir die Fragen beantworten? Und was machen wir mit unseren Ergebnissen?